ChatGPT und andere Modelle Künstlicher Intelligenz (KI) haben gezeigt, welches Anwendungspotenzial in ihnen steckt. Diese Technologie wird Einfluss auf unsere Arbeitswelt haben, meint die Interim und Change Managerin Dr. Sandra Woglar-Meyer, die diesen Beitrag für den Newsletter der Management Factory verfasst hat.
Kritische Stimmen meinen, künstliche Intelligenz könne die Rolle der menschlichen Arbeitskraft künftig stark in den Hintergrund rücken und dadurch zu Verwerfungen am Arbeitsmarkt führen. Andere wiederum sind positiv gestimmt und sehen die Chancen in mehr Wohlergehen der Arbeitskräfte und gesteigerter Produktivität.
KI bringt mehr Effizienz und neue Geschäftsmodelle
Zwei Trends sind jedenfalls bemerkbar:
1. Automatisierung und Effizienzsteigerung: Der Einsatz von KI ermöglicht es, Routineaufgaben zu automatisieren. Das betrifft nicht nur einfache manuelle Tätigkeiten, sondern zunehmend kognitive Aufgabenbereiche. Die Vorteile für Unternehmen zeigen sich in der höheren Effizienz, in Kostensenkungen und der möglichen Produktivitätssteigerung. Ein Beispiel ist die Verarbeitung von großen Datenmengen, die durch KI schneller und genauer analysiert werden können als durch den Menschen.
2. Neue Geschäftsmodelle und Innovationen: Künstliche Intelligenz schafft neue Möglichkeiten für Innovationen und die Entwicklung neuartiger Geschäftsmodelle. So können Unternehmen Produkte und Dienstleistungen durch den Einsatz von KI entwickeln, die bisher undenkbar waren. In der Gesundheitsbranche können mithilfe von KI beispielsweise personalisierte Behandlungsmethoden entwickelt werden, die auf den individuellen genetischen Profilen der Patienten basieren.
Da wir noch von künftigen Effekten auf den Arbeitsmarkt sprechen, fehlen derzeit umfassende wissenschaftliche Erkenntnisse zu Auswirkungen der KI auf die Arbeitswelt. Doch schon jetzt liegt die Vermutung nahe, dass die Innovationskraft der KI unsere Arbeit stark und nachhaltig verändern wird. Eine der wenigen Untersuchungen dazu ist die in acht Ländern durchgeführte Studie der OECD über die Auswirkungen der KI auf den Arbeitsmarkt1. Diese hält zwar fest, dass der Einsatz von KI in den Unternehmen aktuell noch relativ gering ist. Sie zeigt allerdings auch auf, dass die OECD-Länder kurz vor einer KI-Revolution stehen könnten, aufgrund der raschen Fortschritte unter anderem bei der generativen KI, den sinkenden Kosten der Technologie und der zunehmenden Verfügbarkeit von Arbeitnehmer:innen mit KI-Fähigkeiten. Kein Stein könnte auf dem anderen bleiben, und das bis in die Management Etagen.
KI auch für qualifizierte kognitive Tätigkeiten
Die „vierte industrielle Revolution“ zeichnet sich einerseits durch ihre hohe Geschwindigkeit aus, andererseits durch die Vielzahl betroffener Aufgaben und Kompetenzen. So unterstützt die KI bereits jetzt bei der Automatisierung von Routinetätigkeiten. Zudem wird die Automatisierung von nicht-routinemäßigen Aufgaben durch den Einsatz von KI ermöglicht.
Anhand von Fallstudien im Finanzsektor und dem verarbeitenden Gewerbe gelangt die OECD-Studie insbesondere zur Erkenntnis, dass die KI-Technologien eine sehr große Bandbreite an Branchen, Aufgaben und Beschäftigten betreffen. Zudem sind nicht mehr die nicht-kognitiven Tätigkeiten, sondern in hohem Maße auch höher ausgebildete Mitarbeiter:innen betroffen, und damit alle Kompetenzniveaus.
Insbesondere repetitive Routinetätigkeiten, die klaren Regeln folgen, sind durch die neuen Technologien automatisierbar. „Zudem werden künftig kognitive Tätigkeiten, wie das Steuern von Fahrzeugen, die Buchhaltung, aber auch sehr anspruchsvolle Tätigkeiten wie etwa das Programmieren von Software oder die medizinische Diagnostik in die Kategorie fallen, die von Maschinen übernommen werden kann. In den meisten Fällen betrifft das nur einen Teil des Tätigkeitsspektrums“, betont Prof. Dr. Wolfgang Dauth, Leiter des Forschungsbereichs Regionale Arbeitsmärkte am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit Nürnberg: „Vom gänzlichen Wegfall werden auf lange Sicht nur wenige Berufe betroffen sein. Etwa jene, die auf automatisierten Tätigkeiten beruhen, wie Lokführer oder LKW-Fahrer“ (Dauth, Science Media Center Germany2)).
„Darüber hinaus greift die neue Technologie erkennbar nach hochbezahlten, hochkognitiven Berufen, auch wenn noch nicht klar ist, ob es zum Ersetzen oder Komplementieren von Aufgaben kommt. Berufe, in denen die menschliche Ausübung im Mittelpunkt der Wertschätzung steht, wie Handwerk oder persönliche Dienstleistungen, werden wohl auch künftig nicht von KI bedroht sein und sogar verstärkt und zu höheren Kosten nachgefragt werden“, meint Prof. Dr. Georg Graetz, Assistenzprofessor am Institut für Ökonomie der Universität Uppsala (Graetz, Science Media Center Germany3)).
Abgesehen davon sind bereits jetzt Auswirkungen auf viele Branchen spürbar. So wird KI in Fertigung und Produktion in Form von Robotik und Automatisierungssystemen eingesetzt, um die Produktionsprozesse effizienter und kostengünstiger zu machen. Aber auch Dienstleistungen wie etwa im Finanzbereich können vom Einsatz der KI profitieren, beispielsweise im automatisierten Handel, der Risikobewertung und der Betrugserkennung. Im Gesundheitswesen erstellt die KI schon jetzt Diagnosen und personalisierte Therapiepläne und unterstützt die Verwaltung großer Datenmengen von Patienten. Letztlich ist auch die Transport- und Logistikbranche Nutznießerin der KI, weil autonome Fahrzeuge und intelligente Logistiksysteme die Branche revolutionieren könnten.
Stabile Beschäftigungsniveaus trotz KI
Hinsichtlich der Entwicklung der Beschäftigungsniveaus führt die OECD-Studie aus, dass diese in Unternehmen trotz der Einführung von KI bislang stabil blieben und sich nur begrenzte Hinweise auf Entlassungen im Zusammenhang mit dem Einsatz von KI-Technologien fanden. Nur eine kleine Fallzahl zeigte einen KI-bedingten Wegfall von Arbeitsplätzen. Die Mitarbeitenden wurden hier anderen Bereichen im Unternehmen zugeführt, beziehungsweise nahm der Personalstand aufgrund nicht-KI-basierter Gründe generell ab.
Einsatz und Nutzung von KI in Unternehmen führen demnach weniger zu tatsächlichem Arbeitsplatzverlust, sondern vielmehr zu Umorganisationen in Unternehmen. Die Unterstützung durch KI steigerte in den untersuchten Fällen die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten, ohne das Tätigkeitsprofil grundlegend zu verändern. Zudem war zu beobachten, dass der Bedarf an Arbeitskräften im Umfeld der KI zunahm, insbesondere bei Tätigkeiten, die komparative Anforderungen mit sich brachten. Der Mensch ist hinsichtlich komparativer Fähigkeiten nach wie vor im Vorteil, was einer der Hauptmechanismen für die Nachfrage nach Arbeitskräften im Hinblick auf die Automatisierung ist.
Was die Kompetenzen betrifft, stellte die Studie drei Szenarien fest. In wenigen Fällen zeigte sich, dass die Kompetenzanforderungen durch die Automatisierung sanken. Der wesentliche Teil veranschaulicht allerdings, dass sich Kompetenzanforderungen nach KI-Einführung lediglich verändern, und zwar hinsichtlich des Kompetenzniveaus als auch des Kompetenzspektrums. Es gab auch Fälle, in denen die Kompetenzanforderungen unverändert waren. Die Anpassungsfähigkeit der Mitarbeiter:innen und Unternehmen an die neuen Technologien hängt laut Studie wesentlich vom bestehenden Kompetenzniveau und der entsprechenden Unterstützung durch Schulungsmaßnahmen ab.
Gleichzeitig wurde in der OECD-Studie festgestellt, dass die starke Nachfrage nach spezialisierten KI-Kompetenzen die Beschäftigung in Berufen mit KI-Bezug deutlich ankurbelt. Auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz ist mit dem Entstehen von Arbeitsplätzen zu rechnen, da die KI-Technologien selbst entwickelt, trainiert und gewartet werden müssen.
„Dennoch ist es sehr wahrscheinlich, dass es zu Beginn der weiteren Verbreitung der KI auch klare Verlierer geben wird“, meint Dr. Sebastian Findeisen, Professor für Wirtschaftspolitik an der Universität Konstanz. Als Branchenbeispiele, in denen die Automatisierung stark spürbar werden wird, nennt er Softwareentwicklung und Datenanalysen und meint, dass „sich Unternehmen die Frage stellen könnten, ob der eigene IT-Stab oder nur wenige KI-Experten zum Aufrechterhalten der Firmensoftware benötigt werden.“ (Findeisen, www.Sciencemediacenter.de4)).
Routinetätigkeiten und damit jene Mitarbeiter:innen, die routinemäßige, wiederholbare Aufgaben erledigen, sind am stärksten von der Automatisierung betroffen. Darüber hinaus werden auch Mitarbeiter:innen in datenintensiven Berufen die Veränderung spüren, insbesondere jene Berufe, die stark von der Analyse und Interpretation von Daten abhängen. Dies betrifft beispielsweise Buchhaltung oder Marktanalyse. Beschäftigte in diesen Bereichen könnten durch KI-Lösungen ersetzt oder unterstützt werden.
KI für Führungsaufgaben
Auch die Gruppe der Manager:innen und Entscheidungsträger:innen ist betroffen, da KI-Systeme zunehmend in der Lage sind, strategische Entscheidungen basierend auf umfassenden Datenanalysen vorzuschlagen.
Führungskräfte müssen schon jetzt über den KI-Einsatz im Unternehmen entscheiden, weshalb sie selbst Wissen benötigen, sowie Interesse an der neue Technologie. Wie das C-Level-Management mit KI arbeiten kann, veranschaulichen einige Beispiele:
- CEOs können von KI-gestützten Marktanalysen und Vorhersagemodellen hinsichtlich strategischer Entscheidungen profitieren.
- Prognosemodelle können Marktveränderungen gezielt vorhersagen, um CEOs fundierte Entscheidungen und die proaktive Anpassung von Unternehmensstrategien auf einer umfassenden Datenbasis zu ermöglichen.
- Die Finanzleitung kann mithilfe von KI-Tools Cashflows optimieren oder Finanzberichte automatisieren.
- Es können Betrugserkennungssysteme unterstützt und verdächtige Aktivitäten und Anomalien in Finanztransaktionen schnell erkannt werden.
- Im Bereich Operations kann KI die Betriebsprozesse optimieren, etwa durch die Verbesserung von Lieferketten- und Logistikplanung auf Basis von Nachfrageprognosen und Bestandsanalysen in Echtzeit.
- Predictive Maintenance, also die vorausschauende Wartung, kann helfen, Ausfallzeiten zu minimieren und die Betriebseffizienz zu maximieren.
- IT-Systeme können durch den Einsatz KI-gestützter Überwachungssysteme die Cyberbedrohungen in Echtzeit erkennen und darauf reagieren, sicherer werden.
- KI-Tools mit Einsatz im HR-Bereich werden zu einer deutlichen Entlastung dieser Abteilungen führen.
Anhand der genannten Beispiele ist erkennbar, dass das Thema KI für alle Unternehmensbereiche relevant ist. Das Management sollte die Einsatzmöglichkeiten kennen und KI für das Unternehmen bestmöglich nutzen. Der Weg dahin ist von vielen Fragen gekennzeichnet, die intern nicht immer beantwortet werden können. Für den raschen Erkenntnisgewinn empfiehlt sich der gezielte Einsatz von Interim Manager:innen.
Interim Management als KI-Brückenbauer
Wie schaffen Unternehmen diese fordernde Transformation? KI-geschultes Interim Management bietet eine sehr gute Option, das nötige Know-how rasch und nachhaltig ins Unternehmen zu transferieren. Entsprechend ausgebildete Interim Manager:innen können ihre Expertise in allen Unternehmensbereichen einbringen und werden insbesondere als CEO, CFO, COO, CIO, Programm- und Projekt-Manager:innen erfolgreich eingesetzt. Sie bringen profundes Wissen zur Unterstützung des Managements in KI-Fragen, zur Einführung von KI-Tools sowie für die Erreichung von KI-Zielen ins Unternehmen.
Eine Schlüsselfunktion, wenn es darum geht, neue Technologien einzuführen und die Kompetenzen der Mitarbeiter:innen zu steuern, hat die HR-Abteilung. Die anstehenden Veränderungsprozesse können sehr gezielt durch KI-geschulte HR-Interim Manager:innen unterstützt werden. Sie bringen technisches Know-how und strategische Erfahrung ein, um Entscheidungen in Einklang mit den Unternehmenszielen zu treffen und die richtigen Talente anzuziehen, zu entwickeln und zu binden.
Auch in HR-Abteilungen darf der Einsatz von KI nicht zu kurz kommen: Ihr Einsatz kann die HR-Prozesse revolutionieren, indem sie Effizienz und Genauigkeit erhöht, menschliche Fehler reduziert und eine personalisierte Mitarbeiter:innen-Erfahrung schafft. So können Chatbots rund um die Uhr Fragen von Mitarbeiter:innen beantworten, etwa zu Gehaltsabrechnungen, Urlaubsanträgen und vielen weiteren Themen. Dies entlastet die HR-Abteilung und verbessert die Zufriedenheit durch die schnelle Reaktionszeit. Darüber hinaus sind Tools denkbar, die Rekrutierungsprozesse beschleunigen, Lern- und Entwicklungsprogramme erstellen oder das Talentemanagement von Unternehmen verbessern.
Der Einsatz erfahrener HR-Interim Manager:innen ist besonders hilfreich. Sie wissen, welche Technologie zum Unternehmen passt und wie sie zu implementieren ist, um Prozesse zu optimieren und den Mehrwert für das Unternehmen zu maximieren. Sie achten auf die Komptabilität des eingesetzten Produkts mit dem EU AI-Act. Auch der mit dem Bekenntnis zur KI sehr oft einhergehende Kulturwandel wird vom HR-Interim Management professionell begleitet. Schließlich sollen die Mitarbeiter:innen nicht nur die technischen Aspekte verstehen, sondern den kulturellen Wandel akzeptieren und mittragen. Die bereits erwähnten Ängste sollen schon eingangs genommen werden. Interim Manager:innen haben durch Erfahrung und ausgeprägte Führungseigenschaften die nötigen Fähigkeiten, um diese Aufgabe zu übernehmen.
Der Mehrwert des HR-Interim Managements liegt auch in der Anpassung von Arbeitsprozessen und Strukturen, um den maximalen Nutzen aus den neuen Technologien zu ziehen. Die Automatisierung von Tätigkeiten führt zu Zeitgewinn. HR-Interim Manager:innen stellen sicher, dass diese Arbeitszeit sinnvoll genutzt wird. Steigt die Qualität der Aufgaben, so sorgen HR-Interim Manager:innen dafür, dass die Gehaltsstrukturen angepasst werden.
Besonders die enge Zusammenarbeit zwischen jungen, digital versierten HR-Professionals und erfahrenen HR-Interim Manager:innen bringt Vorteile bei der Implementierung von KI: Das Gespür für die neuesten digitalen Trends und die hohe Affinität für technologische Innovationen junger HR-Mitarbeiter:innen stößt nämlich bei der Implementierung von KI an seine Grenzen. Häufig fehlen ihnen die strategische Erfahrung und das tiefgehende Verständnis für die unternehmerischen Herausforderungen. HR-Interim Manager:innen können mit ihrer umfassenden Erfahrung und strategischem Denken die junge Generation dabei unterstützen, die neuen Technologien nicht nur zu verstehen, sondern auch gezielt und effektiv einzusetzen. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es, die Stärken beider Seiten zu nutzen: Die Innovationskraft und technologische Affinität der jungen HR-Professionals und die strategische Weitsicht und Umsetzungskompetenz der erfahrenen HR-Interim Manager:innen.
Über die HR-Abteilung hinaus profitieren die verschiedenen Unternehmensbereiche vom Einsatz KI-geschulter Interim Manager:innen beim Implementieren von KI-Technologien. Unternehmen kommt ihre Fähigkeit zugute, kurzfristig und flexibel auf die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens und der Mitarbeitenden einzugehen. Sie unterstützen dabei, maßgeschneiderte KI-Strategien zu entwickeln und umzusetzen. Dadurch leisten sie einen wertvollen Beitrag, um Wettbewerbsvorteile zu sichern. Erfahrung und Weitsicht ermöglichen frühzeitige Identifikation potentieller Risiken, so dass geeignete Maßnahmen rasch gesetzt werden können, um nachhaltige Erfolge zu gewährleisten.
Wie umgehen mit der „Angst vor KI“?
Die Angst vor der Veränderung sollte in erster Linie positiv aufgelöst werden. Dafür liefert die OECD-Studie brauchbare Argumente. So kann sich die Beschäftigungsqualität verbessern, was einen wichtigen Aspekt der KI-Einführung darstellt. Monotone Tätigkeiten können einfach an die KI ausgelagert werden, wodurch Kapazitäten für interessantere Tätigkeiten frei werden. Auch die Sicherheit erhöht sich, weil die Technologie gefährliche oder unbeliebte Aufgaben übernehmen kann. Der Einsatz von KI kann sich einerseits positiv auf das physische und psychische Wohlergehen der Mitarbeiter:innen auswirken, falls sich das Arbeitspensum reduziert. Andererseits kann mit dem KI-Einsatz ein Anstieg der Arbeitsintensität und der Leistungsziele einhergehen.
Damit KI in Unternehmen erfolgreich implementiert werden kann, müssen die erforderlichen Kompetenzen aufgebaut werden: So werden technologische Kompetenzen wie beispielsweise grundlegende Kenntnisse in KI und Datenanalyse immer wichtiger, und das selbst in traditionellen Berufen. Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten, also schwer automatisierbar Fähigkeiten, werden an Bedeutung gewinnen. Letztlich wird es zunehmend gefragt sein, interdisziplinär und in Teams arbeiten zu können, um verschiedene Disziplinen wie etwa Technologie, Ethik oder Wirtschaft zu vereinen. Unternehmen sollten die gefragten neuen Skills fördern, indem sie Schulungen durchführen und Mitarbeiter:innen auf allen Ebenen gezielt unterstützen. Gleichzeitig sollten sich Arbeitnehmer:innen den Veränderungen offen annähern und diese annehmen.
Potenzial für Unternehmen
In der KI-Nutzung liegt großes Potenzial für Unternehmen verschiedenster Branchen. Investitionen in die entsprechende KI-Infrastruktur und KI-Technologien dienen dazu, auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Neben der Akzeptanz neuer Technologien muss die Innovationskultur gefördert werden, um das volle Potenzial der KI auszuschöpfen. Weiterbildungs- und Umschulungsmöglichkeiten vermitteln notwendige technologische und digitale Kompetenzen. Abteilungen und Mitarbeitende bis hin zum Management sind für die neuen Aufgaben zu schulen und fit zu machen.
Für Mitarbeiter:innen wiederum muss der Begriff des lebenslangen Lernens noch stärker forciert werden. Sie sollten bereit sein, kontinuierlich neue Fähigkeiten zu erlernen und sich an die veränderten Anforderungen anzupassen. Das dringend notwendige Reskilling kann durch geeignete Schulungsmaßnahmen erfolgen, aber auch durch Networking und interdisziplinäre Zusammenarbeit. In Unternehmen, die Mitarbeiter:innen beim Aufbau von Netzwerken und die Arbeit in Teams fördern, erfolgen Wissensaufbau und Knowhow-Transfer besser und zügiger. Mitarbeiter:innen sollten zudem den Fokus auf ihre Soft Skills lenken. Fähigkeiten wie emotionale Intelligenz, Kreativität und ethisches Urteilsvermögen werden in einer durch KI geprägten Arbeitswelt von besonders großem Wert sein.
KI or not to be!
Wir stehen erst am Beginn der KI-Ära, und viele Unternehmen sind gefordert, ihre Wettbewerbsfähigkeit durch den Einsatz passender KI-Technologien zu sichern. Schon jetzt ist klar, dass die vierte industrielle Revolution von der Rasanz des technologischen Fortschritts geprägt ist. Ängste wie die vor Jobverlust (bei Mitarbeiter:innen) oder vor der Technologie selbst (bei Unternehmen) sind spürbar und können bei Bedarf durch KI-geschultes Interim Management gemindert werden. Ein deutlicher Unterschied zu vergangenen Transformationsprozessen ist die Betroffenheit nahezu aller Branchen, Berufe und Ausbildungsniveaus. Erstmals sind auch Berufsbilder mit hohem Kompetenzniveau betroffen, also Tätigkeiten, die einen hohen Bildungsstand oder einen Universitätsabschluss erfordern. Während hochroutinierte Berufsbilder schon bald automatisiert ablaufen könnten, wird sich bei komparativen Tätigkeiten die Teilung der Aufgaben zwischen Mensch und Maschine etablieren. Berufsbilder mit hoher menschlicher Wertschöpfung, wie spezielle Dienstleistungen, werden nur wenig betroffen sein.
Künstliche Intelligenz ist gekommen, um zu bleiben, und sie verändert die Arbeitswelt grundlegend. Ihr Einsatz erfordert von Unternehmen und Mitarbeitenden aller Ebenen ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit und Lernbereitschaft. Während einige Berufe durch Automatisierung verdrängt werden können, eröffnen sich gleichzeitig neue Möglichkeiten für Innovationen und Effizienzsteigerungen. Neue Berufsbilder, aber auch neue Geschäftsmodelle können entstehen und große Verwerfungen am Arbeitsmarkt hintanhalten. Unternehmen können durch gezielten Einsatz von KI dem Facharbeiter:innen Mangel begegnen, indem sie freiwerdende Kapazitäten nutzen. Eine zeitnahe Beschäftigung mit dem Einsatz von KI in Unternehmen verschafft diesen eine Reihe wertvoller Wettbewerbsvorteile. Manager:innen aller Unternehmensbereiche sind gefordert, sich im eigenen Interesse umgehend mit der neuen Technologie zu befassen. KI-Technologien haben abhängig von ihrer Weiterentwicklung und Integration auch das Potenzial, tiefgreifende Veränderungen in den traditionellen Managementstrukturen von Unternehmen herbeizuführen. Manager:innen, die dem Einsatz von KI als unterstützendes Werkzeug offen begegnen, werden ihre Relevanz und Position im Unternehmen bewahren.
Unternehmen sind gut beraten, sich der neuen Technologie zu öffnen, durch strategische Maßnahmen, die Unterstützung durch KI-geschulte Interim Manager:innen und den Fokus auf die richtigen Kompetenzen. So können sowohl Unternehmen als auch Mitarbeiter:innen die Vorteile der KI nutzen und sich erfolgreich in der neuen Arbeitswelt positionieren. Für HR-Abteilungen und darüber hinaus bieten KI-versierte Interim Manager:innen technisches Fachwissen, um KI-Technologien gezielt zur Effizienz- und Produktivitätssteigerung auszuwählen und zu integrieren. Sie tragen zur Verankerung neuer Skills und des Know-how-Transfers bei. Interim Manager:innen begleiten die Transformation professionell und schaffen eine gute Basis für einen positiven Umgang mit den Veränderungen.
Und ja: Dieser Text für den Newsletter der Management Factory wurde selbstverständlich mit Hilfe künstlicher Intelligenz erstellt. Aber letzten Endes hatten Menschen die Kontrolle und „das letzte Wort“ – denn auch das bedeutet Qualität für uns!
Zu den weiteren Artikeln dieses Newsletters geht es hier:
Literaturhinweise:
1) Anna Milanez: OECD Social, Employment and Migration Working Papers No. 289: The impact of AI on the workplace: Evidence from OECD case studies of AI implementation; Downloadmöglichkeit:
https://www.oecd.org/en/publications/the-impact-of-ai-on-the-workplace-evidence-from-oecd-case-studies-of-ai-implementation_2247ce58-en.html zuletzt aufgerufen am 18.08.2024
2) Daut, Wolfgang; Auszug aus dem Statement zu Frage: 2. Welche Arten von Berufen werden besonders von KI betroffen sein? Wie werden diese Tätigkeiten betroffen sein – werden sie ersetzt oder komplementiert werden? Inwiefern werden bestimmte menschliche Fähigkeiten zukünftig nicht mehr gebraucht?
KI und Arbeitsmarkt – welche Effekte sind zu erwarten? 12.05.2023
Science Media Center Germany gGmbH,
https://www.sciencemediacenter.de/alle-angebote/science-response/details/news/ki-und-arbeitsmarkt-welche-effekte-sind-zu-erwarten/ zuletzt aufgerufen am 18.08.2024
3) Graetz, Georg; Auszug aus dem Statement zu Frage: 2. Welche Arten von Berufen werden besonders von KI betroffen sein? Wie werden diese Tätigkeiten betroffen sein – werden sie ersetzt oder komplementiert werden? Inwiefern werden bestimmte menschliche Fähigkeiten zukünftig nicht mehr gebraucht?
KI und Arbeitsmarkt – welche Effekte sind zu erwarten? 12.05.2023
Science Media Center Germany gGmbH,
https://www.sciencemediacenter.de/alle-angebote/science-response/details/news/ki-und-arbeitsmarkt-welche-effekte-sind-zu-erwarten/ zuletzt aufgerufen am 18.08.2024
4) Findeisen, Sebastian; Auszug aus dem Statement zu Frage: 3. Wer gewinnt und wer verliert durch KI am Arbeitsmarkt? Wird es zu Einkommensverlusten und Jobverlusten kommen oder werden alle durch neu entstehende Arbeit und höhere Produktivität gewinnen?
KI und Arbeitsmarkt – welche Effekte sind zu erwarten? 12.05.2023
Science Media Center Germany gGmbH
https://www.sciencemediacenter.de/alle-angebote/science-response/details/news/ki-und-arbeitsmarkt-welche-effekte-sind-zu-erwarten/ zuletzt aufgerufen am 18.08.2024