Der Markt für Interim Manager:innen wuchs in der DACH Region in den letzten 13 Jahren um durchschnittlich 13 % per anno und das Honorarvolumen betrug 2022 erstmals über drei Milliarden Euro. Der neue Newsletter der Management Factory verrät, worin Unternehmen den Hauptnutzen von Interim Management sehen und welche Positionen am häufigsten interimistisch besetzt werden


Wie sich der Markt für Interim Manager:innen entwickelt

Das Wachstum im Interim Management lag in den letzten 13 Jahren bei durchschnittlich 13 Prozent per anno. Der überdurchschnittliche Zuwachs wurde zwar 2020 aufgrund der Covid-19 Pandemie kurzfristig gebremst, ging aber schon 2021 unvermindert weiter. Im Vorjahr betrug das Honorarvolumen in der DACH Region über drei Milliarden Euro und erreichte damit neuerlich einen Rekordwert.

Global betrachtet gab es im Vorjahr mehrere große Übernahmen in der Branche. So erwarb Korn Ferry in den USA die Patina Interim Solution Group, und der deutsche Marktführer Atreus aus München ging an Heidrick & Struggles. In Österreich wiederum ist der heimische Marktführer im Bereich Finanz- und Turnaround-Management, die Management Factory („Rent a CFO“), seit November 2022 Teil der Valtus Gruppe. Valtus ist mit 34 Partner:innen, 700 Mandaten pro Jahr und einem jährlichen Honorarvolumen von 100 Millionen Euro europäischer Champion im Executive Interim Management.

Im Folgenden präsentieren wir die wichtigsten Erkenntnisse einer umfangreichen Studie des Madrider Instituto Empresarial Interim Management, die 45 Interim Management Provider in 50 Ländern befragten, um herauszuarbeiten, was aus Kundensicht wichtig ist und für welche Positionen Interim Manager:innen am häufigsten nachgefragt werden.

FRAGE 1: Welche Führungspositionen sind am stärksten gefragt?
Die fünf Top Positionen sind CFO, COO, Geschäftsführer:in, HR Leiter:in und Projektmanager:in. Mehr als ein Fünftel der Interim Management Mandate betrifft den Finanzbereich („Rent a CFO“).

FRAGE 2: Wie sieht es mit der Akzeptanz von Interim Management aus?
Parallel mit dem steigenden Umsatzvolumen ist bei Mitarbeiter:innen und Unternehmer:innen generell eine wachsende Akzeptanz von Interim Management feststellbar.

Im deutschsprachigen Raum zeigen aktuelle Studien ebenfalls eine steigende Zufriedenheit mit Interim Manager:innen und Interim Management Providern, was mit einer zunehmenden Professionalisierung der gesamten Branche zusammenhängt. Ein weiterer Grund für die steigende Akzeptanz ist der gravierende Mangel an Fachkräften, Expert:innen und Manager:innen. Das spiegelt sich auch in der hohen Auslastung von Interim Manager:innen im deutschsprachigen Raum wider: Die Dachgesellschaft Deutsches Interim Management (DDIM) beziffert die Auslastungsquote von Interim Manager:innen aktuell mit 90 %. Die durchschnittliche Laufzeit von Interim Management Mandaten beträgt 11,5 Monate.

FRAGE 3: Wie hoch ist die Akzeptanz von Interim Management in den verschiedenen Ländern und Regionen?
Es gibt durchaus regionale Unterschiede in der Akzeptanz von Interim Manager:innen. Während diese in Nordamerika, Westeuropa und Australien hoch ist, sind die Entscheider in Osteuropa und Asien skeptischer.

Interim Manager:innen kosten pro Arbeitstag im C-Level Bereich häufig etwas mehr als festangestellte Manager:innen. Aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht ist der Rückgriff auf diese „schnelle Eingreiftruppe“ immer dann vernünftig, wenn

  • die benötigten Kompetenzen im Unternehmen nicht vorhanden sind,
  • Interim Manager:innen dringend oder einmalig benötigt werden und
  • die Opportunitätskosten hoch sind (Krise oder Wahrnehmung unternehmerischer Chancen).

Wenn in einem Unternehmen eine Restrukturierung unausweichlich wird, wenn ein kritisches Wachstumsprojekt erfolgreich vorangetrieben werden muss oder wenn ein Manager für einen Transformationsprozess benötigt wird, in all diesen Fällen greifen Unternehmer:innen, Vorstände und Geschäftsführer:innen gerne auf rasch verfügbare und flexibel einsetzbare Interim Manager:innen zurück.

FRAGE 4: Was sind die wichtigsten Beweggründe für die Beauftragung von Interim Management Dienstleistungen?

FRAGE 5: Was sind nach Ansicht Ihrer Kunden die wichtigsten Vorteile von Interim Management?
Neben strategischen Projekten kann auch die dringende Besetzung einer strategisch wichtigen Position ausschlaggebend für den Einsatz von Interim Manager:innen sein. Das Thema Internationalisierung ist hingegen so gut wie nie Anlass für eine interimistische Besetzung.

FRAGE 6: Welche der folgenden Situationen treten bei der Beauftragung von Interim Management Dienstleistungen am häufigsten auf?
Eine herausfordernde und komplexe Situation muss vorliegen, damit Eigentümer:innen und Top-Manager:innen auf Interim Management zurückgreifen.

FRAGE 7: Wie groß sind Unternehmen, die Interim Management in Anspruch nehmen?
Je größer Unternehmen sind, desto häufiger greifen sie auf die Dienste von Interim Manager:innen zurück. Fast zwei Drittel der Mandate betreffen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeiter:innen.

Wer eine:n Interim Manager:in sucht, hat grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Direkte Kontaktierung der Manager:innen oder Suche über einen Interim Management Provider.

FRAGE 9: Welche Vorteile bietet die Beauftragung von Interim Management Providern?
Neben der offensichtlichen Zeitersparnis ist das Thema Qualität die Hauptmotivation, um Interim Manager:innen über einen Provider zu beauftragen.

Da professionelle Provider über einen großen Pool an erfahrenen Manager:innen verfügen, steigt die Chance, den oder die passende Manager:in für die anstehende Aufgabe zu finden.

FRAGE 10: Welche Faktoren wirken sich direkt oder indirekt darauf aus, ob Interim Manager:innen beauftragt werden oder nicht?
Obwohl der Markt stark wächst, denken viele Entscheider:innen nicht an die Möglichkeit des Einsatzes von Interim Manager:innen. Daher sind die Bekanntheit von Interim Management an sich und der Kontakt zu einem Provider meist ausschlaggebend für eine Entscheidung. Danach folgen die Geschwindigkeit der Anfragebeantwortung durch den Provider und die Kosten der angebotenen Dienstleistung.

Wir bei der Management Factory rechnen damit, dass sowohl die Nachfrage nach Interim Manager:innen als auch das Angebot 2023 und 2024 weiter steigen wird. Die Unternehmensinsolvenzen sind im Vorjahr um über 50 % gestiegen und haben wieder das Niveau von 2019 erreicht. Viel spricht für einen weiteren Anstieg im laufenden Jahr, was wiederum den Bedarf an Restrukturierungsexperten erhöhen wird („Rent a CFO“ und „Rent a CRO“). Auch finden immer mehr erfahrene Top-Manager:innen Gefallen am Interim Management, wodurch Qualität und Anzahl der verfügbaren Interim Manager:innen auf C-Level Ebene von Jahr zu Jahr steigt.

Die komplette, hier präsentierte Studie des Instituto Empresarial Interim Management zum globalen Interim Management Markt können Sie dort direkt anfordern. Lesen Sie zum Thema auch unseren Newsletter zur Besetzung der CRO Position in kritischen Situationen.

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