„Erwartbares Verhalten von Kreditversicherern bei Risken in Krisensituationen“ lautete der Titel des Vortrags von Georg Sattler von Coface beim gestrigen Breakfast von ReTurn im Schwarzen Kameel in Wien.

Kreditversicherer seien sich ihrer Verantwortung und Rolle bei Sanierungen sehr bewusst und die optimale Lösung sei meist ein „Einfrieren der Exposure“. Um das machen zu können, müssen Kreditversicherer aber Transparenz haben, aktiv informiert werden und im Idealfall auch zu Bankenrunden eingeladen werden. Keineswegs bedeutet „Krise“, dass ein Kreditversicherer die Limits sofort streicht, da eine Insolvenz ja auch einen Ausfall bei den zahlenden Kunden der Kreditversicherer bedeuten würde (Selbstbehalt von 10 % – 25 %). Daher sei eine transparente Haltung in guten und in schlechten Zeiten für alle Beteiligten das Beste. In Deutschland sei es sogar schon Praxis, dass die Kreditversicherer die Standstills mitunterscheiben. Was nicht heißt, dass ein Kreditversicherer immer mitgeht. Die Limite sind ja in allen Verträgen jederzeit einseitig widerrufbar.

Weltweit werden ca. 1/3 der Umsätze über Kreditversicherer abgesichert. Die Coface versichert Forderungen in der Höhe von € 670 Mrd. bei 2,6 Mio. Schuldner:innen. Direkte Ansprechperson bei Coface ist in Krisenfällen Sandra Lanner-Seher (am Foto rechts mit Georg Sattler in der Mitte und Christian Kniescheck von der Management Factory links).

Übrigens beinhalten die „Grundsätze der Restrkturierung in Österreich“ von Schönherr, Raiffeisenbank International, Erste Bank und UniCredit / Bank Austria einen eigenen Annex zu Kreditversicherern (Annex 1 ab S. 43) ->