Die Umfrage der The International Network of Interim Manager Associations (INIMA) von 2024 zum europäischen Interim Management Markt zeigt ein ernüchterndes Bild: Nur 14 Prozent der Interim Manager sind weiblich. Polen führt demnach mit 30 Prozent weiblichen Interim Managerinnen, gefolgt von Frankreich und Großbritannien mit je 20 Prozent. Österreich liegt mit 16 Prozent leicht über dem Durchschnitt, jedoch besteht hier weiterhin erheblicher Verbesserungsbedarf.
In diesem Artikel stellen wir zehn herausragende Interim Managerinnen vor, die alle als CEO, CFO, COO oder CRO für die Valtus Gruppe gearbeitet haben: Leila Mechai, Bénédicte Bertrand und Sylvie LACOSTE FOURNET aus Frankreich, Kelly Jones von Valtus UK, Irmtraud Königshofer und Yvonne Wenzel aus Österreich sowie Annelie Nässén, Annika Muskantor, Maria Söderström und Sanna Reunanen von Nordic Interim in Schweden bzw. Finnland.
Ich finde es toll, dass ich bei jeder Arbeit dazu lerne und mich dabei weiterentwickle. Es ist beruhigend zu wissen, dass ich mein Fachwissen einbringen kann, egal für welches Unternehmen ich arbeite.
Marei Strack, Vorstandsvorsitzende des DDIM e.V. – Dachgesellschaft Deutsches Interim Management, äußerte sich kürzlich bei einem Round Table zu den Herausforderungen, denen weibliche Managerinnen nach wie vor gegenüberstehen:
„Obwohl wir seit mehr als 15 Jahren darüber diskutieren, wie wir die Zahl der Frauen in den Aufsichtsräten in Deutschland erhöhen können, gibt es immer noch eine Lücke. Während meiner gesamten Laufbahn in der Unternehmenswelt war ich immer die einzige Frau in einer höheren Führungsposition, zum Beispiel als Senior Vice President. Aber man braucht mindestens 30 % Frauen in einem Team, um wirklich von der Vielfalt zu profitieren.“
Sie betonte auch die unterschiedlichen Wahrnehmungen von Kompetenz: „Im Interim Management schreiben Männer und Frauen den männlichen Managern immer noch mehr Kompetenz zu als Frauen. Selbst die meisten Männer glauben, dass eine Frau viel mehr leisten muss, um die gleiche Anerkennung zu erhalten wie ein Mann. Für weibliche Interim Managerinnen bedeutet dies, dass sie sich noch mehr als ihre männlichen Kollegen aktiv ‚verkaufen‘ müssen.“
Meine Aufgabe ist es, in einem bestimmten Moment, in einem ganz bestimmten Kontext, einen entscheidenden Impuls zu geben, um eine festgefahrene Situation zu überwinden.
Neben den strukturellen Hürden gibt es auch familiäre und persönliche Gründe, die Frauen in ihrer Karriere bremsen. Traditionelle Rollenbilder in der Kindererziehung und der Pflege von Eltern spielen eine Rolle. Frauen sind sich zudem oft stärker des Preises bewusst, den die geforderte Mobilität und der hohe Arbeitseinsatz für ihr eigenes Familien- und Sozialleben haben.
Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.
Bei der Management Factory und Valtus sind wir fest davon überzeugt, dass es unerlässlich ist, die Sichtbarkeit von weiblichen Interim Managerinnen zu erhöhen, um sicherzustellen, dass unsere Kund:innen und unsere Manager:innen ihr volles Potenzial realisieren können.
Eine Interim Managerin kann für ein Unternehmen wie ein Turbolader wirken. Die Kombination von Außenperspektive und Arbeit im Unternehmen ist einzigartig.
Am geringsten ist der Anteil weiblicher Interim Manager:innen laut INIMA übrigens in Spanien (5 Prozent), Tschechien (8 Prozent) Italien und der Schweiz (beide 9 Prozent).
Ich erledige Dinge gerne und reagiere positiv auf Herausforderungen und Druck. Ich brenne dafür, Menschen und Organisationen zu transformieren.
Deshalb liebe ich es, als Interim Managerin tätig zu sein.
Gisela Kollmann wurde vom DÖIM, der Dachorganisation Österreichisches Interim Management, 2021 zur besten Interim Managerin des Jahres gekürt.
Als Interim Managerin kann man nicht einfach Staub aufwirbeln oder Entscheidungen aussetzen. Ich treffe als Führungskraft alle Entscheidungen so, wie ich sie für richtig halte, und stehe zu ihnen.
Der Anteil von Frauen im Interim Management hat sich in den letzten drei Jahren übrigens nicht geändert. Auch im INIMA Survey von 2021 lag er bei 14 Prozent.
Mit jedem Auftrag erweitere ich mein Wissen und lerne wertvolle Lektionen, die meine Fähigkeiten für das nächste Projekt verbessern.
Der Aufbau meiner Reputation als Executive Interim Managerin war geprägt von unterschiedlichen und faszinierenden Mandaten.
Auch im Interim Management differiert der Gender Split je nach Bereich. Eine genaue Analyse dazu gibt es vom Institute of Interim Management (IIM) für das Vereinigte Königreich für 2024: Demzufolge sind nur 15 Prozent der Interim Manager:innen im Finanzbereich weiblich, während es bei Human Resources sogar 53 Prozent sind. Am wenigsten übrigens im Einkauf (nur 11 Prozent), während es bei der Strategie fast ausgewogen ist (45 Prozent weiblich).
Als Executive Interim Managerin fühle ich mich ganz in meinem Element. Ich kann einen sinnvollen Beitrag leisten, einen Dienst erweisen und helfen, Vertrauen wiederherzustellen.
Das Berufsbild „Interim Management“ wurde in Österreich übrigens von Maria Bühler geprägt. Sie gilt zurecht als Pionierin des Interim Managements in Österreich. In der Valtus Gruppe arbeiten aktuell 23 Partnerinnen und weibliche Talent Consultants.
Am Interim Management schätze ich die Sachlichkeit, die man durch den externen Blickwinkel einbringen kann. Speziell im operativen, produzierenden Bereich ist es möglich, in kurzer Zeit viel zu bewegen, zumal die Unternehmen meist ein konkretes Ziel mit dem Einsatz verfolgen.
Es ist an der Zeit, die Perspektiven und Fähigkeiten von weiblichen Interim Managerinnen stärker ins Licht zu rücken und die bestehenden Barrieren abzubauen. Der vollständige INIMA Report 2024 gibt weitere Einblicke in den europäischen Interim Management Markt und ist hier verfügbar: INIMA Report.