Unser Executive Interim Manager Klaus Haberfellner ist überzeugt, dass in einer Restrukturierung strategische Führung unverzichtbar ist: Klarheit schaffen, Prioritäten setzen und wirksam handeln.
In einer Restrukturierung ist strategisches Denken besonders wichtig, um Orientierung zu geben und gezielt die richtigen Schritte einzuleiten. Voraussetzung dafür ist, dass alle Führungskräfte die Unternehmensstrategie nicht nur kennen, sondern auch verstehen. Verständnis entsteht im Dialog: durch Gespräche mit Mitarbeitenden aus verschiedenen Bereichen und Ebenen, aber auch durch die Analyse vorhandener Strategieunterlagen, Berichten, Kennzahlen und Trends. Daraus entwickelt sich eine fundierte Gesamtperspektive – ein Big Picture –, auf deren Basis im Team operative Prioritäten gesetzt werden können, die klar auf die strategischen Ziele ausgerichtet sind. So entsteht ein konsistenter Führungsansatz, der Orientierung gibt, Ressourcen gezielt einsetzt und die Organisation handlungsfähig macht.
Veränderung braucht klare Kommunikation
Eine neue Richtung allein reicht nicht aus, sie muss wie gesagt auch verstanden werden. Es geht nicht nur darum zu sagen, was wir tun – wir müssen erklären, warum wir es tun und wie wir es angehen. Nur so kann die nötige Akzeptanz entstehen. Es braucht eine faktenbasierte, nachvollziehbare Argumentation – eingebettet in einer klaren Storyline, die konsequent über verschiedene Kanäle kommuniziert und wiederholt wird, wie z.B. in Führungsrunden, in Betriebsversammlungen und in internen Medien. Wichtig ist auch: Nicht alles, was bisher gemacht wurde, war falsch. Veränderung bedeutet nicht Abwertung der Vergangenheit, sondern gezielte Weiterentwicklung.
Vertrauen als Schlüssel für Veränderung
Veränderung braucht Orientierung – aber sie gelingt nur, wenn auch Vertrauen vorhanden ist. Für die Kunden eines Unternehmens in Restrukturierung bedeutet das: Sie müssen sich darauf verlassen können, dass sie in Bezug auf Qualität, Lieferservice und Preis weiterhin das erhalten, was sie bestellt haben. Deshalb müssen wir unser Leistungsversprechen regelmäßig überprüfen und es, wenn nötig, mit einem kurzfristig realistischen Plan absichern. Für die Mitarbeitenden bedeutet Vertrauen, dass wir Manager:innen zuhören, konkrete Hürden aus dem Weg räumen und klare Perspektiven aufzeigen. Wir übertragen Verantwortung dort, wo Bereitschaft und Potenzial sichtbar sind – und geben den nötigen Freiraum, damit jede und jeder sein bzw. ihr eigenes Können bestmöglich einbringen kann. Gegenüber den Eigentümern entsteht Vertrauen, wenn das Management mit klarer Linie führt, offen kommuniziert und das konsequent umsetzt, was zugesagt wurde.
Struktur und Kultur schaffen Umsetzungskraft
Damit Veränderung wirksam wird, müssen die Strukturen und Abläufe eines Unternehmens effizient funktionieren – etwa Organigramme, Freigaberegelungen, Richtlinien, Berichtswesen und Jour Fixes. Entscheidend sind klar definierte Verantwortlichkeiten: Doppelgleisigkeiten gilt es zu vermeiden – und Entscheidungswege so zu gestalten, dass Entscheidungen dort getroffen werden, wo sie schnell und wirksam umgesetzt werden können. Überflüssige Projekte müssen beendet werden, um Ressourcen gezielt für die wirklich relevanten Themen einzusetzen. Meetings müssen einen klaren Zweck erfüllen und zu konkreten Ergebnissen führen – andernfalls gehören sie gestrichen. So entsteht Freiraum für die gesamte Organisation, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Konflikte gehören in jeder Restrukturierung dazu – sie zeigen, dass sich Menschen aktiv mit Neuem auseinandersetzen. Entscheidend ist, dass das Management sie nicht ignorieren oder unter den Teppich kehrt. Wichtig ist ein offener, respektvoller und lösungsorientierter Umgang – stets mit dem gemeinsamen Ziel vor Augen.
So entsteht ein Umfeld, in dem Veränderung konsequent umgesetzt werden kann.