Dr. Martin Ludwig Mayr von der Dachorganisation Österreichisches Interim Management – DÖIM eröffnete und gab den knapp 300 Teilnehmer:innen im bis auf den letzten Platz gefüllten Veranstaltungssaal einen kurzen Überblick zum aktuellen Interim-Markt. „Das aktuelle wirtschaftlichen Umfeld mache es auch für viele IMs schwierig, Vollzeit-Mandate zu generieren. Hingegen hat sich der durchschnittliche Tagsatz auch in 2025 wieder erhöht“, so Ludwig Mayr.
Nach der Auszeichnung der neu hinzugekommenen Certified Interim Manager durfte Ludwig Mayr noch eine Ehrung für die Leistungen der DÖIM durch den UBIT Fachverband (WKO) von Alfred Harl entgegennehmen.
Und damit hieß es „the floor is yours“ für die Vortragenden der 10. KIM:
Den Anfang machte Christoph Maas mit einem Vortrag unter dem Titel „Kühler Kopf und Trockeneis“. Inhaltlich gab es dabei einen spannenden Einblick zu den Erfahrungen, die er im Rahmen einer Werksschließung in Deutschland gemacht hat. Herausgestrichen wurde u.a. die Wichtigkeit von Leadership und Kommunikation in solch kritischen Situationen.
Dann folgte eines der Highlights der diesjährigen KIM. Josef Zotter – Schokolade Pionier aus der Steiermark und Gründer von Zotter Schokolade – gab mit einer launigen und äußerst sympathischen Keynote Einblicke zu seiner Reise mit der handgeschöpften Schokolade. Seiner Erfahrung nach „müssen wir Innovationen zulassen“ und „das Risiko des Scheiterns eingehen“, nur so könne etwas entstehen. „Wichtiger als Ausbildung ist es, Dinge zu hinterfragen und Dinge auszuprobieren“. Spannend auch seine Sichtweise zu Produkt und Markt: „Mach was du für richtig hältst, und du wirst einen Markt finden“. Mit teils unkonventionellen Ansätzen und der einen oder anderen Anekdote hatte er das Auditorium jedenfalls auf seiner Seite.
Weiter ging es mit Markus Hörndler, der in seinem Vortrag „Erfolg durch mentale Stärke“ die Wichtigkeit dieses Themas für Unternehmen hervorstrich. Viel zu sehr würden Unternehmen, Führungskräfte und Mitarbeiter auf „Fehler und Schwächen fokussieren“. Sein klarer Apell: „Verwenden Sie die letzten fünf Minuten jeder Besprechung für Positives und es entsteht ein nachhaltig positiver Effekt“.
Bevor es zu Networking und Lunch ging, stellten Dolly Martin und Tanja Stehle-Pregetter „die (weibliche) Herangehensweise“ im Interim Management dar. „Setzen Sie einfache Ziele“, „vereinfachen Sie Prozesse“, und „reden Sie mit den Leuten“ wurde dem überwiegend männlichen Publikum mitgegeben. Und noch etwas: „Spüren Sie die Intensität“, so die Vortragenden. Über Letzteres haben wir beim Lunch eingehend diskutiert.
Den Auftakt ins Nachmittagsprogramm machte ein Streicherquartett der Philharmonie Salzburg, der musikalische Bogen reichte von Mozart, bis zu Abba und Coldplay.
Es folgten weitere spannende Vorträge. u.a.
Corinna Picker und ihr Blick in die Zukunft der Elektromobilität. Key take-aways: „Zu oft wird Innovation aus der Vergangenheit gedacht. Dies führt maximal zu einer Verbesserung des Bestehenden“. Zudem: „Ein klares Zielbild schränkt Transformation ein, es braucht einen Zielrahmen mit Parametern“
Achim Ernst strich in seinem Vortrag die Wichtigkeit des Einsatzes von Projektmanagement-Methoden für Interim Manager:innen hervor und zog die eine oder andere Analogie zwischen Sport und Interim Management. Kernaussage: „Aufstehen ist das Wichtigste. Interim Manager/Project Manager müssen lernen, wieder aufzustehen und dabei das gesamte Team mitzunehmen“.
Und damit bog die 10. KIM auf die Zielgerade.
Till Wasner ging in seinem Vortrag „Warum ein Gutachten noch kein saniertes Unternehmen ist“ auf Ablauf, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren von Restrukturierungsmandaten ein. Auch hier standen einmal mehr Aspekte wie der Dialog mit Mitarbeiter:innen, Ehrlichkeit, klare Orientierung und das Aufzeigen der Konsequenzen der Umsetzung im Mittelpunkt.
Den Schlusspunkt setzte Bernhard Schindler. Mit ONKE, „Ohne Netzwerk kein Erfolg“ wurde die Wichtigkeit von Netzwerken – insbesondere für Interim Manager:innen – hervorgehoben.
Am Vorabend wurde übrigens passend zum Titel „Nur die besten“ im Rahmen eines Galadinners die Interim Manager des Jahres 2025 ausgezeichnet. Mit Martin Pfeffer, Partner der Management Factory, wurde bereits zum dritten Mal ein Interim Manager der Management Factory ausgezeichnet. Well deserved, wie wir meinen, für seine langjährige Arbeit bei Binder+Co als CFO und CEO. Neben Martin Pfeffer durfte auch Christian Florschütz diese Auszeichnung entgegennehmen. An dieser Stelle herzlichen Glückwunsch den beiden IM des Jahres. Schon beinahe traditionell endete der erste Tag der KIM beim Networking in der Sky Bar des Hotels Imlauer.
Management Factory war dieses Jahr mit gesamt sieben Manager:innen vertreten: Nina Neubauer, Annika Porsch, Yana Sokolova, Christian Egger, Martin Pfeffer, Reinhold Pfeifer und Gerhard Vorwagner.