Christoph Jauk empfiehlt, in der Analysephase einer Restrukturierung zwischen internen und externen Verlustursachen zu unterscheiden.

Bei externen Faktoren kann ein gut aufgestelltes Managementteam meist recht schnell und nachhaltig reagieren. Schwieriger sind die internen Verlustursachen, weil es sich hier oft auch um Versäumnisse der Entscheidungsträger:innen handelt. Beispiele hierfür wären:

  1. Mangelnde Transparenz in den Finanzzahlen und in der DB-Rechnung;
  2. Falsch getroffenen Entscheidungen in der Vergangenheit bzw. generell eine wenig faktenorientierte Ad-hoc Entscheidungskultur;
  3. Mangelnder Wille zur Veränderung;
  4. Unklare Kommunikation im Unternehmen und zu Kunden, Lieferanten und Banken;
  5. Systematische Fehler bei der Einstellung von Führungskräften (z.B. nur Ja-Sager:innen ohne fachliche Qualifikation);
  6. Keine Entwicklung von Mitarbeiter:innen (mit dem Ergebnis, dass die Leistungsträger:innen das Unternehmen verlassen);
  7. Falsche strategische Annahmen bzw. Schlussfolgerungen.

Eine kritische und offene Reflexion derartiger Verlustursachen mit den Eigentümer:innen und Manager:innen ist unerlässlich. Erst in einem zweiten Schritt können dann gemeinsam mit dem Führungsteam adäquate Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt werden.

Auch wenn dieser erste analytische Schritt einer Restrukturierung oft mühsam erscheint, profitieren gerade langjährig im Unternehmen beschäftigte Entscheidungsträger:innen von der Beschäftigung mit dieser vermeintlich so einfachen Frage. Mit einer adäquaten Antwort auf die Frage nach den Verlustursachen legen wir den Grundstein für einen nachhaltigen Turnaround.