Unser Interim Manager Martin Schöller stellt immer wieder fest, dass Unternehmen nur sehr langsam oder gar nicht vorankommen, obwohl die nötigen Vorhaben am Tisch liegen und die Ziele sauber definiert wurden, um strukturelle Defizite zu beseitigen oder das Unternehmen strategisch neu auszurichten. Das kann viele unterschiedliche Gründe haben. Eine mögliche Ursache ist aus Sicht von Martin Schöller die Unternehmenskultur.

Sie kann als Katalysator für den Erfolg wirken – aber auch als Blockade für die Weiterentwicklung. Es ist gar nicht so einfach, die Kultur im Unternehmen zu beschreiben, wenn man sich bislang noch nicht bewusst mit ihr auseinandergesetzt hat.

Wie kann man die Kultur beschreiben und herausfinden, ob die gelebten Werte im Unternehmen für die zukünftigen Pläne förderlich oder hinderlich sind?

Wie kann ich einen Kulturwandel im Unternehmen einläuten?

Martin Schöller skizziert einen praktischen Lösungsansatz:

  1. Bewerten Sie, ob Sie in der Organisation die nötigen Kompetenzen haben, eine etwaige Kulturveränderung einzuleiten und umzusetzen oder ob externe Spezialisten zugezogen werden müssen. Bereits erfolgreich durchlaufene Kulturwandelprozesse sind maßgeblich für diese Entscheidung.
  2. Finden Sie ein Modell, um die Kultur im Unternehmen zu beschreiben (z. B. 9 Levels Modell). Fehleinschätzungen und falsche Schlussfolgerungen können vermieden werden, wenn viele Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen einbezogen werden.
  3.  Arbeiten Sie im Managementteam unter Einbeziehung der Mitarbeitenden heraus, welche Werte zur Erreichung der Ziele stark ausgeprägt sein sollten. Verhaltensanker helfen, die Kernwerte greifbarer zu machen. In einer Restrukturierungsphase sind insbesondere Kooperation, Resultatorientierung und Veränderungsbereitschaft gefragt.
  4. Definieren Sie Maßnahmen, die den größten Beitrag leisten, um der Zielkultur möglichst nahe zu kommen. Strukturelle Defizite, wie z. B. mangelhafte Kernprozesse, unzureichende Systemlandschaften oder eine fragmentierte Aufbauorganisation, können negative Auswirkungen auf die Unternehmenskultur haben. 
  5. Integrieren Sie die Kernwerte im Arbeitsalltag und machen Sie diese sichtbar, z. B. durch standardisierte Feedbacks im Rahmen der Leistungsbeurteilung. Mit der Implementierung von Unternehmenswerten ist die Kulturarbeit allerdings nicht getan. Kultur ist wie ein Garten, der regelmäßig gepflegt werden muss. 
  6. Überprüfen Sie regelmäßig, wie die Unternehmenswerte gelebt werden. Halbjährliche Umfragen im gesamten Unternehmen können ein guter Indikator sein, ob und wie sich die Unternehmenskultur weiterentwickelt hat.