CROs spielen im Wirtschaftsleben seit einigen Jahrzehnten eine Rolle, aber noch immer gibt es im Vergleich zum Bedarf zu wenige Führungskräfte, die sich auf diesen Bereich spezialisieren. In der Vergangenheit kam ein CRO beispielsweise aus einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, war zuvor Masseverwalter:in oder in der Beratung von Kreditgebern tätig, um unabhängige Bewertungen von Unternehmen durchzuführen. Heute kann ein CRO auch aus einer Führungsposition in der Linie eines Unternehmens kommen. Das kann ein CEO sein, der einen erfolgreichen Turnaround geleitet hat, oder ein Chief Financial Officer mit Erfahrung in der Finanzrestrukturierung. Bei der Auswahl eines CRO sind Vertrauen, Chemie und die richtige Erfahrung entscheidend.


CROs sollten frühzeitig eingebunden werden. Vorausschauendes, proaktives Handeln ist Last-Minute-Manövern vorzuziehen.
Die Rolle des CRO ist befristet angelegt. Wenn ein Restrukturierungsprogramm schnell umsetzbar ist, dauert das Mandat in der Regel ein bis drei Jahre inklusive der nötigen operativen Umsetzungsschritte. Nach erfolgreichem Abschluss der Bilanzsanierung und der anschließenden Transformation sind CROs schon im Anschluss bereit für eine neue Aufgabe.
CROs greifen auf einen umfangreichen “Werkzeugkasten” im Finanzbereich zurück, erkennen jedoch, dass sich nur bestimmte Ansätze in der jeweiligen Situation als optimal erweisen und somit angepasst werden müssen. Sie wissen, wie sie auch in Krisen für finanzielle Stabilität sorgen und die Liquidität bestmöglich steuern, wann sie Eigenkapital beschaffen, umschulden, Einheiten veräußern oder ein Insolvenzverfahren einleiten müssen – und wann nicht.


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Ausgangssituation:
Unternehmen können durch unterschiedliche Faktoren in eine Unternehmenskrise schlittern: Wegfall bedeutender Absatzmärkte, aggressive Mitbewerber, produkt- oder marktverändernde Innovationen oder auch schlichtes Missmanagement.
Der Fokus in Krisen liegt oftmals in der Suche nach neuen Geschäftsfeldern bzw. in der Ausweitung des Produktportfolios; häufig bewegen sich diese Ausweitungen außerhalb der Kernkompetenzen des Unternehmens und bringen nicht den gewünschten finanziellen Erfolg. Nach dieser strategischen Krise stellt sich oftmals eine operative Krise ein, der wiederum eine finanzielle Krise folgt.
Finanzielle Krisen stellen eine akute Fortbestandsgefahr für ein Unternehmen bzw. die Unternehmensgruppe dar. Nur ein beherztes, sofortiges Handeln kann eine Insolvenz abwenden.
Was bietet die MF an?
Die Management Factory steht Unternehmen im Krisenfalle als „Unternehmenssanierer“ zur Verfügung und steuert somit die Restrukturierungs-Belange des Unternehmens.
Zu den möglichen Aufgabenfeldern eines Rent-a-CRO gehören:
- Finanzielle Stabilisierung des Unternehmens, Vereinbarungen von Stillhalteabkommen mit Banken
- Personelle Neuausrichtung des Unternehmens
- Leistungswirtschaftliche Sanierung, Verbesserung der Profitabilität
- Überabeitung des Geschäftsmodells, Hebung von Umsatzpotentialen
- Strategische Sanierung, Verkauf von nicht betriebsnotwendigem Vermögen bzw. Geschäftsfeldern.
Die Mitarbeiter der Management Factory übernehmen dabei auch meist Organfunktionen (Vorstand, Geschäftsführer) auf Zeit.
Quality, power, and commitment
Since 2001 Management Factory has established qualified and global interim operations with a focus on quality, skills, and implementation. We offer Executive Interim Management solutions to critical and complex business challenges.
In addition to a global network of Executive Interim Professionals we can, with our own experience from industry and commerce, contribute with advice and knowledge throughout the entire process, from analysis and strategy to execution, evaluation, and follow-up.
FAQ zum Interim CRO
Wann ist ein CRO nötig?
Es gibt zwei typische Situationen, in denen die Fähigkeiten und Erfahrungen eines CRO gut zu einer Organisation passen:
- Ein Bilanzereignis zeigt sich nach einer Phase schlechter Performance und konstanter Verschlechterung der Bilanzdaten. Es wurde verabsäumt, auf Marktveränderungen zu reagieren, das Unternehmen hat sich an neue Anforderungen am Markt nicht ausreichend angepasst, eine größere Akquisition ist gescheitert. Oder es entsteht eine Situation, in der das Unternehmen zusätzliche finanzielle Mittel benötigt und Anteilseigner weitere Zuschüsse ablehnen.
- Ein erheblicher externer Schock wirkt sich auf die Nachfrage, die Preise oder die Kosten der Gesellschaft aus – und das alles, während die Bilanz nicht ausreichend widerstandsfähig ist, um diesem Schock standzuhalten. Zu diesen Ereignissen könnten beispielsweise eine Pandemie, eine umfassende Finanzkrise, ein Verfall der Rohstoffpreise, eine Rezession, ein Betrugsfall oder erhebliche Rechtsstreitigkeiten gehören.
In beiden der geschilderten, typischen Situationen ist ein CRO nötig. Wichtig ist seine oder ihre Rolle vor allem dann, wenn ein externes Ereignis voraussichtlich zu einer Vertragsverletzung, einer verspäteten Kreditrückzahlung, einer Liquiditätskrise und einer überschuldeten Bilanz führen wird. Der Vorstand des Unternehmens wird den CRO ernennen. Dies geschieht in der Regel auf Anraten von Rechts- und Finanzberater:innen, oder wenn Kreditgeber eine Bilanzumstrukturierung fordern, weil starke Bedenken bestehen, dass das Unternehmen seine Vereinbarungen erfüllen und seine Verbindlichkeiten bei Fälligkeit bedienen kann. Es ist sehr wichtig, proaktiv zu handeln, um die Kontrolle über den weiteren Verlauf der Krisensituation zu behalten, denn nur so ist ausreichend Zeit, um alle Optionen zu prüfen und eine optimale Lösung zu implementieren. Sehr schlecht sind die Voraussetzungen, wenn die Entscheidung, einen CRO einzusetzen, in einer späten Phase erfolgt, in der dem Unternehmen das Geld bereits ausgeht.
Warum sollten Sie einen CRO beauftragen?
6 Gründe, die für die Beauftragung eines CRO sprechen:
- Das Unternehmen verfügt über unzureichende Managementkapazitäten. Restrukturierungssituationen sind komplex, zeitaufwändig und erfordern rasches und gezieltes Handeln in sehr angespannten Situationen. Eine Führungskraft in Vollzeit ist erforderlich, um sich mit allen relevanten Stakeholdern abzustimmen, Prozesse zu koordinieren und die Restrukturierung zu einem erfolgreichem Abschluss zu bringen. Im Gegensatz zum permanenten Führungsteam des Unternehmens können sich CROs voll und ganz der Restrukturierung widmen, wodurch sie eine große Menge Druck von den übrigen Führungskräften nehmen. Dadurch kann sich das Managementteam auf das Tagesgeschäft konzentrieren. In dieser Hinsicht fungiert der CRO als “Puffer” in einer heiklen Phase.
- Stakeholder schätzen eine vertrauenswürdige, unabhängige Meinung. Ein externer CRO, dem ein guter Ruf vorauseilt, kann beispielsweise Kreditgebern schnell einen unabhängige Blick auf die aktuelle Situation und die Optionen in puncto Umstrukturierung bieten. Typischerweise berichtet ein CRO direkt an den CEO oder den Vorstand bzw. den Vorstandsvorsitzenden. Selbst wenn der CRO dem CEO unterstellt ist, handelt er oder sie unabhängig und hat das Recht und auch die Pflicht, Probleme vor dem Vorstand anzusprechen. Dies kann auch Themen betreffen, die innerhalb des bestehenden Managementteams strittig sind. Der CRO handelt ausschließlich im Interesse des Unternehmens und seiner Stakeholder und ist in der Lage, schnell Vertrauen und Zuversicht zu schaffen. CROs können damit umgehen, wenn die Emotionen hochkochen oder wichtige Beiträge zur Restrukturierung unvoreingenommen angesprochen werden müssen. CROs haben keine Vorgeschichte im Unternehmen, daher müssen sie nicht defensiv agieren, wie dies manchmal bei internen Akteurinnen und Akteuren der Fall sein kann. CROs tolerieren keine “heiligen Kühe”, wenn diese der Unternehmensentwicklung schaden.
- CROs investieren Zeit für den Kontakt mit Stakeholdern, um das Vertrauen wiederherzustellen. Sie dienen als ehrliche Vermittler und leisten einen wesentlichen Beitrag, damit alle Beteiligten rasch Vertrauen und Zuversicht gewinnen.
- Krisen erfordern eine andere Denkweise. Ein CRO hat die nötige “Survival-Mentalität”, um sich unermüdlich auf den Erfolg des Unternehmens und die finanziellen Ziele zu fokussieren. CROs wissen, wie sie tief verwurzelte Probleme lösen können, um ein Unternehmen zu stabilisieren und Zeit für eine Umstrukturierung zu gewinnen. Sie haben die nötige fachliche Kompetenz, um Business Pläne neu auszurichten, die Umstrukturierung operativ abzusichern und eine Lösungsorientierung zu erzeugen, die dazu beiträgt, den Prozess schnell abzuschließen.
- In instabilen Phasen braucht es eine entschlossene “Feuerwehr”. Bei Umstrukturierungen haben wir es mit komplexen Situationen zu tun, in denen Lieferketten, Kundenbindung und die Loyalität von Schlüsselpersonal latent bedroht sind. CROs bringen ihre „be there, done that“-Erfahrung ein und beraten das Management in dieser schwierigen Phase, so dass die entschlossene Bewältigung dieser Risiken möglich wird und gleichzeitig das Geschäft so robust wie möglich am Laufen gehalten werden kann.
- Eine Umschuldung erfordert spezielle Instrumentarien. Für eine Bilanzrestrukturierung kommt oft eine breite Palette sehr spezifischer und hochtechnischer Instrumente zum Einsatz, von „Amend and Extend“-Änderungen über Darlehen bis hin zu Debt-to-Equity-Swaps, Fremd- oder Eigenkapitalzuführungen sowie M&A- und Insolvenzinstrumenten. Die nötigen Kenntnisse über diese vielen Instrumente sind in einer typischen C-Suite, in der Top-Ebene der Unternehmensführung, in der Regel nicht vorhanden. Daher trägt der Einsatz eines Interim CRO dazu bei, das Führungsteam entsprechend zu unterstützen, um kompetent, vorausschauend und schnell zu handeln. Ein CRO ist mit all diesen Instrumenten bestens vertraut und kann schnell eine optimale Lösung vorbereiten und implementieren.
Zwischenmenschliche Fähigkeiten sind wichtig. CROs haben bereits Restrukturierungen durchgeführt. Diese Erfahrungen in solch schwierigen Situationen ermöglicht es ihnen, unter immensem Druck ruhig, besonnen und effektiv zu bleiben. Sie haben sich ein breiten Spektrums an zwischenmenschlichen Fähigkeiten angeeignet, um „die Herzen und Köpfe“ aller Beteiligten zu gewinnen. Interim CRO Manager:innen führen Verhandlungen mit Kreditgebern und üben starken Einfluss darauf aus, das Engagement aller Beteiligten für den Restrukturierungsplan sicherzustellen.
Wie CROs Probleme lösen
Typischerweise haben CROs vier Hauptziele, um eine erfolgreiche Restrukturierung sicherzustellen: die Bilanz stabilisieren, den Weg nach vorne planen, den Restrukturierungsplan aushandeln und den Plan zügig umsetzen.
Stabilisieren. Der unmittelbare Fokus des CRO liegt darauf, das Geschäft zu stabilisieren und das Vertrauen der Kreditgeber und Aktionäre in das Unternehmen wiederherzustellen. Wie kann das gelingen? Zunächst wird der CRO die aktuelle Liquiditätsposition und den Business Plan bewerten, um die Größe des Problems zu quantifizieren und die verfügbaren Optionen zum Abschluss einer Umstrukturierung zu bestimmen. Kurzfristiges Cash-Management hat dabei höchste Priorität. Der CRO wird dann mit allen Stakeholdern sprechen, um die Fakten, Probleme, potenziellen Deal-Breaker und Emotionen zu verstehen, bevor er oder sie klare und prägnante Botschaften kommuniziert. So die werden wichtige Stakeholder beruhigt, um gemeinsam mit Kreditgebern, Kunden, Lieferanten, und Beschäftigten konstruktive Lösungen zu verfolgen.
Planen. In Zusammenarbeit mit dem CFO oder Finanzberater:innen unterzieht der CRO den Business Plan dann einem “Härtetest”. So kann er oder sie die besten Optionen für die Restrukturierung finden, die auch eine optimale Rekapitalisierung sowie Notfalloptionen wie das Durchlaufen eines Insolvenzverfahrens umfasst. Neben Fremd- und Eigenkapitallösungen wird der CRO auch eine Optimierung der Bilanz in Betracht ziehen, um Barmittel freizumachen und Verbindlichkeiten zu reduzieren, beispielsweise durch die Veräußerung von Bereichen, die nicht zum Kerngeschäft zählen, oder Anlagenverkäufe via Sale & Lease Back.
Verhandeln. Die Entwicklung von Angeboten und Verhandlungen mit Stakeholdern können langwierig und schwierig sein. Deshalb zählt diese Phase oft zur längsten einer Restrukturierung. Gleichzeitig tickt die Uhr, und das Risiko eines Liquiditätsengpasses steigt. Erschwerend kommt hinzu, dass eine komplexe Gruppe von Stakeholdern mit konkurrierenden Zielen und gegensätzlichen Ansichten eingebunden werden muss. CROs agieren dabei wie Dirigenten eines Symphonieorchesters: Obwohl sie nicht jedes Instrument spielen, koordinieren sie den Prozess und ziehen bei Bedarf die Fäden, um alle Stakeholder zur Unterstützung eines endgültigen Umstrukturierungsplans zu verpflichten.
Umsetzen. Ein effektiver CRO zeichnet sich durch gutes Projektmanagement aus, bleibt diszipliniert und sorgt für einen stetigen “Restrukturierungsrhythmus”, während er eng mit Finanzberater:innen und Anwält:innen zusammenarbeitet, um potenzielle Hürden der Transaktion zu beseitigen und den vereinbarten Restrukturierungsplan umzusetzen.
Abschließend ist festzuhalten, dass der CRO nicht alleine dirigiert – denn was wäre ein Orchester ohne seine ersten Geigen und Stimmführer? Der CRO wird mit einem unterstützenden Managementteam, einem agilen Finanzteam und starken Berater:innen aus den Bereichen Finanzen, PR und Recht zusammenarbeiten, um die Organisation erfolgreich umzustrukturieren.