Wir haben mit Nicolas Touchet und Gisele Gaspar von Telos Transition in Brasilien gesprochen, dem Mitglied der Valtus Alliance in Südamerika und einem der Pioniere im Interim Management ebendort. Neben dem Büro in São Paulo hat Telos Transition Partner in Kolumbien, und ein neues Büro wird demnächst in Argentinien eröffnet.
Wie sieht der Markt für Interim Manager:innen in Lateinamerika aus?
„Traditionell haben sich die Unternehmen auf die Talente und Manager:innen innerhalb ihrer eigenen Organisationen konzentriert. Aktuell erweitern sie ihre Talentnetzwerke um Interim-Manager:innen, die sich auf die Durchführung kritischer Projekte konzentrieren. Eine wachsende Zahl von Unternehmen setzt auf projektbasierte Arbeitsmodelle, das spiegelt den Trend in zahlreichen Branchen wider. In diesem Szenario macht das Modell des Interim Managements sehr viel Sinn“, sagt Nicolas Touchet.
Welche Positionen sind am stärksten nachgefragt?
„In Südamerika gibt es eine starke Nachfrage nach allen C-Level-Positionen wie CEO, CFO, Integration Director, HR-Director oder Supply Chain Director. Der größte Teil der Kunden kommt aus der Produktions-, Technologie- und Logistikbranche. Es besteht ein großes Potenzial für grenzüberschreitende Aufträge, wobei wir sowohl für lateinamerikanische Familienunternehmen als auch für nordamerikanische und europäische Konzerne Excecutive Interim Manager:innen vermitteln.“
Wie unterscheidet sich der brasilianische Interim-Markt von Argentinien und Kolumbien?
„Die Märkte sind unterschiedlich, und deshalb haben wir uns für lokale Partner entschieden, da sie die Kultur und Sprache besser kennen als wir. Das erleichtert den Zugang zu den Kunden und schafft mehr Glaubwürdigkeit. Kolumbien und Argentinien sind äußerst wichtige Länder in der lateinamerikanischen Region“, meint Gisele Gaspar.
Mit einem Pool von über 700 vorselektierten Führungskräften bietet Telos seinen Kund:innen Unterstützung bei Restrukturierungen, bei Transformationsprojekten und bei Vakanzüberbrückungen. Damit ist Telos Transition der größte Provider in Lateinamerika. Das Marktpotenzial für ganz Südamerika beträgt laut Nicolas Touchet drei- bis fünftausend Projekte für die nächsten fünf Jahren.
„Je schneller die technologische Entwicklung voranschreitet, desto höher ist die Nachfrage nach spezifischen Kompetenzen auf Zeit. Derzeit beträgt die durchschnittliche Mandatsdauer acht Monate.“