Fusionen, Transaktionen und Übernahmen (M&As) sind komplex und beinhalten oft bedeutende organisatorische Veränderungen. Bei der Steuerung und Umsetzung von M&A Prozessen hat sich Executive Interim Management als wichtiger Faktor etabliert. Aber wie navigieren Interim Führungskräfte in diesem komplexen Umfeld und warum ist ihre Rolle bei M&As so wichtig?

Benoît Créneau, CEO von xNorth, unserem Valtus-Allianzpartner in Kanada, betont, dass Interim-Führungskräfte umfangreiche Erfahrungen und eine externe Perspektive mitbringen, was bei Fusionen und Übernahmen von unschätzbarem Wert sein kann. Sie füllen rasch kritische Führungslücken, sind federführend bei den Verhandlungen und beim Signing dabei und sorgen für eine reibungslose kulturelle Integration in der Phase nach dem Closing. Durch ihren Status als objektiver Externer, aufgrund ihrer strategischen Erfahrungen und der Bereitstellung von Entscheidungsfindungsrahmen können Interim Manager:innen die Projektlaufzeiten reduzieren und den Verkaufspreis erhöhen. Sind Sie neugierig, wie sich Interim Management in der Praxis auf den Erfolg von Fusionen und Übernahmen auswirkt? In diesem Artikel werden Fallstudien und praktische Strategien untersucht, die die transformative Rolle von Interim Manager:innen bei Fusionen und Übernahmen beleuchten.

Die Rolle von Interim Manager:innen bei M&As

Interim Führungskräfte können eine zentrale Rolle bei der Bewältigung der komplexen Vorgänge bei Fusionen und Übernahmen spielen. Dank ihrer langjährigen Berufserfahrung und ihrer externen Perspektive sind sie in der Lage, diese komplizierten Prozesse mit vielen internen und externen Stakeholdern effektiv zu steuern. Interim Manager:innen mit M&A Erfahrung können die Positionen und Anliegen beider an der Fusion beteiligten Unternehmen schnell verstehen und so fundierte Entscheidungen treffen bzw. vorbereiten, die ein Signing ermöglichen und nach dem Closing eine rasche Integration ermöglichen.

Interim Manager:innen sind in der Funktion als Interim CEO, Interim CFO, als Programm- und Projektmanager oder auch Interim CHRO oder CRO besonders wertvoll bei der Überbrückung von Vakanzen, die bei Mergers and Acquisitions häufig entstehen. Dem plötzlichen Ausscheiden von wichtigen Führungskräften oder dem Bedarf an Manager:innen mit Spezialkenntnissen kann mit Interim Expert:innen fasch begegnet werden. Ihre Fähigkeit, sofort die Führung zu übernehmen, stellt sicher, dass das Unternehmen während der Due Diligences, während der Condition Fulfillment Phase zwischen Signing und Closing (wo z.B. noch auf die Zustimmung der Kartellbehörde gewartet werden muss) und anschließend in der Post-Merger Integrationsphase reibungslos weiterarbeitet. Diese Kontinuität ist entscheidend für die Aufrechterhaltung des Vertrauens aller Stakeholder und für die Minimierung von Verlustleistungen während eines M&A Prozesses.

Fallbeispiel

Ein schönes Beispiel für die Wirkung von Interim Manager:innen im Kontext von M&As ist die Fusion zweier mittelgroßer Technologieunternehmen in Kanada. Der Interim CEO, der für die Integration geholt wurde, nutzte seine umfangreichen Erfahrungen mit Technologiefusionen, um Synergien durch eine Straffung der Abläufe zu generieren und die strategischen Ziele beider Unternehmen aufeinander abzustimmen. Seine Führungsqualitäten trugen maßgeblich zu einer friktionsfreien Übernahme und der anschließenden erfolgreichen Fusion bei.

Sicherstellung reibungsloser Übernahmen

Change Management ist ein entscheidender Aspekt bei Fusionen und Übernahmen, und erfahrene Executive Interim Manager:innen zeichnen sich in diesem Bereich aus. Sie wenden unterschiedliche Strategien an, um den organisatorischen Wandel zu bewältigen und die Motivation der Mitarbeiter:innen sicherzustellen. Ein effektiver Ansatz besteht darin, die Mitarbeiter:innen frühzeitig in den Prozess einzubeziehen und ihnen eine klare und konsistente Kommunikation über die stattfindenden Veränderungen zu bieten. Diese Transparenz trägt dazu bei, Unsicherheiten zu beseitigen und Vertrauen innerhalb der Organisation aufzubauen.

Die kulturelle Integration nach dem Closing ist ein weiterer Bereich, in dem Interim Führungskräfte einen wichtigen Beitrag leisten können. Fusionsunternehmen haben oft unterschiedliche Unternehmenskulturen, was eine enorme Herausforderung darstellen kann und schon oft zum Scheitern von Übernahmen geführt hat. Interim Manager:innen arbeiten aktiv daran, gemeinsame Werte und Praktiken zu identifizieren, die als Grundlage für die neue gemeinsame Kultur dienen können. Sie veranstalten und moderieren Workshops und teambildende Maßnahmen, um die Zusammenarbeit und das gegenseitige Verständnis der Mitarbeiter:innen beider Unternehmen zu fördern.

Wirksame Kommunikationsstrategien sind wichtig, um Transparenz und die Akzeptanz der Stakeholder zu gewährleisten. Interim Führungskräfte nutzen eine Vielzahl von Kommunikationskanälen, z. B. Bürgerversammlungen, Newsletter und persönliche Gespräche, um alle Beteiligten auf dem Laufenden zu halten. Durch die Aufrechterhaltung offener Kommunikationswege tragen sie dazu bei, eine Akzeptanz für gemeinsame Ziele zu schaffen und durch Engagement auf allen Seiten die Erfolgswahrscheinlichkeit der Fusion zu erhöhen.

Integrationsbemühungen vorantreiben

Interim Führungskräfte sind in der Lage, operative Synergien zwischen fusionierenden Unternehmen zu identifizieren und zu nutzen. Sie führen gründliche Bewertungen durch bzw. veranlassen diese, um die Bereiche zu ermitteln, in denen tatsächlich Effizienzgewinne erzielt werden können, z. B. durch die Konsolidierung redundanter Funktionen oder die Optimierung von Lieferkettenprozessen. Diese Synergien senken die Kosten und verbessern auch die Gesamtleistung des fusionierten Unternehmens.

Die Beschleunigung von Programm-und Projektlaufzeiten ist ein weiterer Bereich, in dem sich Interim Manager:innen auszeichnen. Ihre Erfahrung im Management komplexer Programme und Projekte ermöglicht es ihnen, potenzielle Engpässe zu erkennen und Strategien zur Beschleunigung der Verhandlungen, zur Reduktion der Dauer einer eventuellen Hold Separate Phase zwischen Signing und Closing und des Integrationsprozesses nach dem Closing umzusetzen. Indem sie realistische Pläne aufstellen, klare Meilensteine definieren und die Teams zur Verantwortung ziehen, stellen Interim Manager:innen sicher, dass M&A Prozesse planmäßig verlaufen.

Eine wirksame Ressourcenbereitstellung ist bei M&A Prozessen von entscheidender Bedeutung. Erfahrene Interim Manager:innen wissen, was es üblicherweise braucht an internen Ressourcen (Management, Finance & Controlling, Aufwand für die Due Diligence etc.) und an externem Aufwänden (Anwälte, M&A Berater, Behörden) sowie an finanziellen Mitteln, um sicherzustellen, dass der Prozess rasch und erfolgreich zu einem Ende geführt wird. Sie können gezielt Prioritäten setzen, weil sie wissen, was die größten Auswirkungen hat und die Ressourcen entsprechend zuweisen.

Verbessern der Entscheidungsfindung

Gute Interim Manager:innen haben einen strategischen Blick und bringen eine externe Perspektive ein, was die Entscheidungsfindung bei Mergers and Acquistions erheblich verbessern kann. Ihre objektive Sichtweise ermöglicht, Chancen, Risiken und Optionen zu erkennen, die langgediente interne Führungskräfte möglicherweise übersehen. Diese neue Perspektive ist besonders bei der Entwicklung innovativer Lösungsansätze bei einem Deal oder einer Integration von Vorteil.

Risikomanagement ist ein weiterer wichtiger Bereich, in dem Interim Manager:innen Mehrwert schaffen. Sie verfolgen einen proaktiven Ansatz, um die mit der Fusion verbundenen Risiken zu erkennen und zu mindern. Durch die Durchführung umfassender Risikobewertungen und die Entwicklung von Alternativszenarien tragen sie dazu bei, dass Planabweichungen reduziert werden können und dass rasch Ersatzmaßnahmen implementiert werden können, was für eine rasche und reibungslose Integration wichtig ist.

Decision Making Frameworks sind eines von vielen Instrumenten, die von Interim Manager:innen eingesetzt werden, um eine fundierte Entscheidungsfindung zu ermöglichen. Sie bieten einen strukturierten Ansatz für die Bewertung von Optionen und für strategische Entscheidungen. Durch die strukturierte Nutzung belastbarer und plausibilisierter Daten und Informationen können Interim Manager:innen Entscheidungen treffen bzw. vorbereiten, die mit den langfristigen Zielen des Unternehmens übereinstimmen.

Mentoring und Entwicklung interner Talente

Interim Führungskräfte übernehmen häufig die Aufgabe, interne Talente zu betreuen und zu fördern bis hin zu einer gezielten Nachfolgeplanung für aus dem Unternehmen ausscheidende Gesellschafter oder Manager:innen. Interim Manager:innen bieten jungen Führungskräften Anleitung und Unterstützung an und helfen ihnen, die für künftige Führungsaufgaben erforderlichen Fähigkeiten und Erfahrungen zu erwerben. Gerade bei M&A Prozessen, die häufig von einem hohen Wechsel im Management begleitet sind, ist dieses Mentoring von unschätzbarem Wert. Da ein:e Interim Manager:in immer ein „Ablaufdatum“ hat, beinhaltet die letzte Phase eines Mandats häufig die Auswahl eines Nachfolgers bzw. einer Nachfolgerin, die Einschulung und die Übergabe.

Interim Führungskräfte tragen immer zur Kompetenzentwicklung innerhalb der Organisation bei, allein schon durch ihre Vorbildwirkung. Zusätzlich identifizieren sie Bereiche, in denen Schulungsbedarf besteht, und führen Programme ein, um diese Lücken zu schließen. Indem sie eine Kultur des kontinuierlichen Lernens und einer kontinuierlichen Verbesserung fördern, tragen sie dazu bei, eine kompetentere und resilientere Belegschaft aufzubauen.

Die langfristigen Vorteile einer interimistischen Führung geht über den unmittelbaren M&A-Prozess hinaus. In vielen Fällen haben die von Interim Manager:innen vermittelten Fähigkeiten und Kenntnisse einen langjährigen und nachhaltigen Einfluss auf mandatierende Unternehmen. Durch die Förderung guter Nachwuchsführungskräfte und die Förderung einer Kultur der Exzellenz können Executive Interim Manager:innen dazu beitragen, dass Unternehmen nach einem M&A Prozess langfristig erfolgreich aufgestellt sind.

Erhöhung des erzielten Verkaufspreises

In obigem Fallbeispiel von xNorth aus Kanada war der beauftragte Interim Manager nicht in den Preisverhandlungen involviert. Wir von der Management Factory wissen aber aus zahlreichen anderen Mandaten, dass ein:e Interim Manager:in einen Deal mitunter überhaupt erst ermöglicht und den Preis deutlich erhöhen kann. Warum das so ist? Weil er bzw. sie als CEO oder CFO von allen Parteien (Käufer, Verkäufer, Anwälte, Berater) als objektiv und vertrauenswürdig angesehen wird, was nicht nur zu einer rascheren Einigung führt, sondern mitunter auch zu einem besseren Verkaufspreis.

Schlussfolgerung

Interim Manager:innen sind eine gute Option, wenn es darum geht, M&A Transaktionen und Fusionen aktiv und professionell zu gestalten. Dank ihrer umfassenden Erfahrung und ihrer externen Perspektive können sie kritische Führungslücken schließen, die Due Diligence vorbereiten, Verhandlungen führen und als Hold Separate Manager:innen zwischen Signing und Closing agieren. Nach dem Closing können Interim CEOs, Interim CFOs und Interim CHROs Change effektiv einleiten und eine reibungslose kulturelle Integration gewährleisten.

Wie kann die Management Factory helfen?

Wir von der Management Factory sind darauf spezialisiert, handverlesene Executive Interim Manager:innen zu vermitteln, die sich bereits bei vielen M&A Prozessen bewährt haben. Unsere Partner:innen, die alle bereits selber erfolgreiche M&A-Transaktionen geleitet und gemanagt haben, bringen praktische Erfahrung in jedes Mandat ein. Wir können die für M&As erforderliche Management Power nicht nur in Österreich erhöhen, sondern weltweit. Über Valtus haben wir Zugriff auf über 15.000 Manager:innen auf vier Kontinenten, um unsere Kund:innen international bestmöglich zu unterstützen.

Lassen Sie uns Ihnen helfen, den Wert Ihrer M&A Initiativen zu maximieren und Ihr Unternehmen durch anorganisches Wachstum wertvoller zu machen – überall auf der Welt.